LaCappella 2.0

Taunuszeitung: Flüchtige Musik mit Wow-Effekt

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Flüchtige Musik mit Wow-Effekt

BURGHOLZHAUSEN - Nach Erfolg bei Landeswettbewerb will Chor LaCapella 2.0 nächste Stufe zünden

Die Sängerinnen von LaCappella 2.0 freuen sich über den zweiten Platz beim Hessischen Chorwettbewerb. FOTO: privat

„Musik selbst ist flüchtig“, findet Veronika Bauer. Die Gründerin der LaCappella-Chöre aus Burgholzhausen möchte den Sängern ihrer Ensembles etwas für die Zukunft mitgeben. Erinnerungen, von denen sie zehren, Erfahrungen, an denen sie wachsen können, Themen, die in die heutige Zeit passen. Dazu gehören Chorprojekte ebenso wie Wettbewerbe oder gemeinsame Chorfreizeiten und Konzertreisen. Dazu gehört vor allem die jüngste Teilnahme des Ensembles „LaCappella 2.0“ am Hessischen Chorwettbewerb in Schlitz. 
Mit ein bisschen Aufregung war der Auftritt zwar verbunden, doch mit gutem Erfolg gekürt. Der Chor belegte den zweiten Platz. Aufregung? Bauer überlegt kurz und erzählt die Geschichte dahinter: „Wir haben einen kleinen Formfehler gemacht.“ Sie hatten beim Volkslied nicht wie gefordert eine Strophe einstimmig gesungen. Die Erleichterung sei daher umso größer gewesen, als das Ergebnis trotz des Punktabzugs positiv ausfiel. 

Anreise aus Paris und Barcelona
„LaCappella 2.0“, das sind 19 junge Frauen, in ihren frühen Zwanzigern. Sie sind mit dem Chor groß geworden, viele von ihnen singen schon seit der Grundschule. Doch aktuell schaffen sie es weder zeitlich noch geografisch regelmäßig zu proben: „Die Mädchen sind aus Barcelona oder Paris angereist“, so Bauer, es sind angehende Polizistinnen, Lehrerinnen dabei, Studentinnen und Auszubildende - klingt ein wenig wie die legendären Village People, falls die amerikanische Disco-Band mit ihren gruppenspezifischen Kostümen noch jemand ein Begriff ist. Nur dass das bei La Cappella 2.0 alles echt ist. 

Die jungen Frauen wohnen schon lange nicht mehr in Friedrichsdorf oder Umgebung. Das heißt, die Proben des in der katholischen Kirche Heilig Kreuz von Burgholzhausen beheimateten Chors beschränkten sich auf ein paar Projektwochenenden im Jahr, die dann zum Teil pandemiebedingt ausfielen. 

„Nach der langen Zwangspause war ein Zusammenfinden wichtig“, vor allem um sich auf das gemeinsame Ziel, nämlich den Hessischen Chorwettbewerb, vorzubereiten, erklärte Uta Gruß, Kulturmanagerin und Pressebeauftragte der LaCappella-Familie. Daher reisten Sängerinnen und Chorleiterin im kommenden Sommer nach Schweden, probten dort intensiv für den bevorstehenden Wettbewerb. 

Wichtig sei der Sieg beim Landeschorwettbewerb, damit man eine „Weiterleitung zum Deutschen Chorwettbewerb“ bekomme, wie Bauer erklärte, denn: „Das ist der Exzellenzwettbewerb unter den deutschen Laienchören.“ Sie vermutet den Sieg von LaCappella 2.0 unter anderem darin ruhend, dass der Jury das irische Volkslied besonders gefallen hatte: „Wir haben die Emotionen mit Bewegung begleitet, das kam gut an“, erinnerte sich Bauer. Kleine Choreografien, stimmige Kleidung, passende Accessoires, Bauer legt Wert auf das Gesamtbild und erzeugt dadurch einen Wow-Effekt beim Zuhörer. 

Ihre Signatur, so Bauer, sei der homogene Chorgesang. Doch für den Zuschauer scheint der Begriff „homogen“ nicht nur die Akustik, sondern auch die Optik zu umfassen: Bauer überlässt nichts dem Zufall, hier fügt sich jedes Detail zu einem Gesamtkunstwerk. Um solche Projekte wie die Konzertreise nach Schweden finanzieren zu können bedarf es Förderer, sagte Bauer offen (siehe Box). Wie auch die jüngeren Chöre, mit Sängern vom Grundschul- bis zum Teenageralter, profitiert man unlängst von Förderprogrammen, wie zum Beispiel dem vom „Bundesmusikverband Chor und Orchester“ (BMCO). 

Dieser sei zur Anregung zum Neustart von Amateurmusik nach der Coronapandemie ins Leben gerufen worden, erklärte Bauer. Auch hier galt Bauers These der flüchtigen Musik, so schuf sie im Rahmen dieses Programms zwei Videoprojekte, die in die heutige Zeit passen: „Umwelt und jetzt auch Krieg, sind Themen, die die Jugendlichen beschäftigen“, weiß Bauer. Sie wählte thematisch passende Stücke aus: „This We Know“, ein Musikstück, angelehnt an Chief Seattles berühmte Rede von 1854, gesungen von den Ensembles „Dolce“, „Die Jungs“ und „Nuova“. Und das deutsche Volkslied „Kein schöner Land“, interpretiert vom Kinderchor „Piccolini“, der geleitet wird von Anna Stumpf, und dem Mädchenchor „Dolce“. Zu beiden Stücken machte Bauer zunächst die Tonaufnahmen, dann die Bildaufnahmen hauptsächlich in der Natur. Am Ende schnitt Bauers Videografenteam alles zusammen und veröffentlichte die beiden Videos auf dem Youtube-Kanal. 

Gänsehauterzeugende Momente. Aufgeräumter Gesang, beeindruckende Bilder. In den Aufnahmen zu „This We Know“ sieht man wie Mädchen und Jungen, alle um das Teenageralter herum, auf Wiesen stehen, durch Bäche schreiten und Wälder wandeln, in Gewächshäusern schwitzen. Gerade die Gewächshäuser waren ein Aha-Erlebnis für die Jugendlichen, sie fühlten und verstanden was es mit dem Begriff Treibhauseffekt auf sich hat. 

Dürfen wir die Erde kaputt machen?
Und was sagen die jungen Sängerinnen dazu? „Dürfen wir Menschen die Erde kaputt machen?“, fragt die elfjährige Josefine. Die Natur habe viele Facetten, findet die zwölfjährige Franziska, „wir müssen die Natur schätzen“, Lebensraum gehe verloren, Tiere sterben, „es ist ein aktuelles Thema“, betonen die Dolce-Mädchen. Bei den Aufnahmen zu „Kein schöner Land“ trafen sich die jungen Chöre im Bad Homburger Schlosspark, um den Gesang mit Bildern zu unterfüttern. Für den Beistehenden nicht klar erkennbar, was hier eigentlich passiert.

Bauer positioniert die Jungen und Mädchen aber ganz genau so, wie es am wirkungsstärksten fürs Auge ist. Sie macht die Videoaufnahmen, sie fotografiert. Einige Kinder sind zappelig, andere schwätzen und kichern, die meisten aber sind konzentriert dabei. Bauer strahlt bei alldem Ruhe und Souveränität aus, sie weiß, wie Kinder in diesem Alter drauf sind. Und sie weiß auch, dass sie hohe Ansprüche hat, die irgendwann belohnt werden. Die Erfolge sprechen für sich. 

Fördersystem ermöglicht Arbeit

Der Chor LaCappella finanziert sich über Spendenbeiträge der Schüler, es gibt keine festen Monatsbeiträge. 
Chorleiterin Veronika Bauer selbst führt die Ensembles unentgeltlich. Und damit Bauer sich auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren kann, gaben vor wenigen Jahren eine Handvoll Eltern die Initialzündung für einen Förderverein, der nun unter anderem administrative Aufgaben übernimmt. Weitere Förderer fand Bauer für die Konzertreise nach Schweden unter anderem in der Stiftung Tannenwaldallee aus Bad Homburg, dem Goethe-Institut oder der Taunus Sparkasse. Aber auch ihre jüngeren Chöre, mit Sängern vom Grundschul- bis zum Teenageralter, profitierten von Förderprogrammen, wie zum Beispiel dem vom „Bundesmusikverband Chor und Orchester“ (BMCO). ogf

Quellenangabe: Taunus Zeitung vom 07.01.2023, Seite 16

 

Weiterleitung zum Deutschen Chorwettbewerb

Weiterleitung zum Deutschen Chorwettbewerb

LaCappella 2.0

Juchhuuuuuu! Mit 21 Punkten und einem 2. Preis wurden wir beim 15. Hessischen Chorwettbewerb in der Kategorie 'Frauenchöre' belohnt. Wir fahren zum

Deutschen Chorwettbewerb, 3.-7. Juni 2023 in Hannover!!

Pressemitteilung – 15. Hessischer Chorwettbewerb

Der junge Frauenchor LaCappella 2.0 unter der Leitung von Veronika Bauer ist mit 21 Punkten im Hessischen Chorwettbewerb belohnt und zum Deutschen Chorwettbewerb weitergeleitet worden.

Am vergangenen Wochenende bewarben sich in der Landesmusikakademie in Schlitz hessische Chöre um die Teilnahme am Deutschen Chorwettbewerb, der Anfang Juni 2023 in Hannover stattfinden wird. In der Kategorie ‚B - Frauenchöre‘ wird Hessen nun durch das Ensemble LaCappella 2.0 vertreten sein.

Die Vorbereitung dieses hochrangigen Wettbewerbs musste während der Pandemie geschehen, doch der Projektchor aus Bad Homburg/Friedrichsdorf konnte während einer Konzertreise nach Schweden das gewählte Programm intensiv vorbereiten.

Weil eine solche Fahrt für die jungen Frauen und ihre Chorleiterin ohne finanzielle Unterstützung nicht möglich gewesen wäre, gingen sie auf die Suche nach Förderern und fanden sie:  Mit Hilfe der Stiftung Tannenwaldallee, die ihren Sitz in Bad Homburg hat, sowie des Goethe Instituts, München, war der Chor in der Lage, die Reise zu finanzieren und mit dem schwedischen Partnerchor Kroallerna u.a. in der Kathedrale in Lund zu konzertieren. Weitere Partner an der Seite waren die Taunussparkasse sowie der Rotary Club Friedrichsdorf.

Neben LaCappella 2.0 werden für Hessen im Deutschen Chorwettbewerb stehen: Ensemble Sonamento (Männerchor), Cantamus Gießen (Gemischter Chor) und Pitch Please (Populäre Chormusik).

 

 

 

Friedrichsdorf, 16.11.2022

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